Reeperbahnfestival in Hamburg
Ich werde mal darauf verzichten, alle Konzerte zu reviewen, die ich heute gesehen habe, und mich auf die zwei besten fokussieren. Gesehen hab ich KÄSSY, Anna B Savage, Jose Puebla und O.
Anna B Savage hatte ich auf meiner MUSS-Liste für das Festival, sie macht Musik, die sehr zentriert auf ihre Stimme ist, die ich sehr schön finde, und die uns aber immer ziemlich düstere Geschichten erzählt. Die Production unterstützt ihre Stimme ziemlich genial, im Song Say My Name z.B. lässt die Production einen Sturm über uns ergehen, um den “quick change” darzustellen. Auf dem Konzert gab es ein Lied (finde es leider online nicht, ist nicht vom neuesten Album auf jeden) in dem sie in einer Metro sitzt, die durch einen lauten Bass mit diesem “dum-Da-dum” eines Zuges.
Sie hat auf dem Konzert gemeint, dass sie ein ganz normaler Mensch ohne Dämonen wäre, aber ich bin mir nicht sicher, ob es nicht mit einem Augenzwinkern gemeint war. Ihre Texte zumindest handeln von einer Person, die sehr viele Dämonen hat. Aber vielleicht ist es eine Persona. Sie hat bei der Performance auch immer wieder mal so gezuckt, als hätte sie einen Tick. Kann auch für Persona oder nicht sprechen. Auf jeden Fall große Empfehlung von mir, wenn ihr mal die Möglichkeit habt :)
Mein zweiter (und letzter) Favorit waren O., die auch schon vorher auf meiner “MUSS”-Liste waren. Ist eine Kombi aus einer extrem begabten Schlagzeugerin und einem extrem begabten Saxophonisten, die - ja- was eigentlich spielen? Jazz ist auf jeden Fall im Mixe, aber was kommt daran? Metal? Punk? Irgendwas davon. Auf jeden Fall gabs sehr beeindruckende Schlagzeugsoli und Saxophonsoli, und dazwischen Musik, die zwischen Moshpitbeglückung und Saxophon-Storyelling schillerte. Das Interplay der beiden war hervorragend, laut Durchsage des Saxophonisten sind sie auch in RL ein Paar. Fand das Lächeln der Schlagzeugerin sehr gewinnend, und dass man ihr den Respekt vor den harten Schlagzeugpassagen angemerkt hat :D
O. Haben in der Prinzenbar gespielt, einer richtig genialen Location. Keine Ahnung was das mal war, aber man ist mitten im alten Stuck, die Inneneinrichtung ist so Jahrhundertwende-Cafe würde ich sagen. Die Beleuchtung war großartig (leider wegen der Musik viel zu wenig drauf geachtet), aber auch für einen Drink sicher sehr zu empfehlen.
Morgen bin ich gespannt auf Kitana und KABEAUSHÉ und freue mich auf Endless Wellness :)