Die Toten Crackhuren im Kofferraum in Bremen
Die Toten Crackhuren im Kofferraum beweisen die Wholesomeness des Punks.
Angefangen hat der Abend mit Liser aus Köln, die ich einfach nicht so gefühlt habe. Sie hatte gute Energie, und sie ist eine super Rapperin, aber ich glaube, ich bin einfach nicht das Zielpublikum. Aber wenn ihr unter 30 seid, hört rein!
Die Toten Crackhuren im Kofferraum sind zugegebenermaßen vor diesem Abend auch nicht unbedingt meine Lieblingsband gewesen. Nicht, weil sie schlechte Musik gemacht haben – ich habe nur wie der Rest von Deutschland gerade meinen Abschied von Elektropunk genommen, nachdem ich meine ersten musikalischen Erweckungserlebnisse Egotronic und Frittenbude und Saalschutz und wie sie alle hießen zu verdanken hatte. Der anarchische Humor von „Ich und mein Pony“ und der Bandnamen haben mich lächeln lassen, während ich zu anderen musikalischen Gefilden aufgebrochen bin. Nun ist Torsun tot, Saalschutz haben sich aufgelöst, und TCHIK waren in Bremen.
Und wie sie hier waren! Das Publikum war eine wirklich wilde Mischung, von alten Männern mit Vollbart über twentysomething Freundesgruppen bis zu jungen Queers war hier alles zu finden. Eine 18-jährige Bandgeschichte (mit erstaunlich wenig Alben) hat hier ein Amalgam von Leuten als Publikum produziert, das sich wahrscheinlich in wenig einig ist, außer dass Nazis und Sexismus Scheiße sind, Sex geil ist, und der Moment niemals nie einfach so gelassen werden darf, wie er ist, sondern zum Abgehen genutzt werden muss. Was für ein Konzert meiner bescheidenen Meinung nach vollkommen ausreichend ist.
Von den Herrinnen der Zeremonie gab es harte elektronische Musik mit großteils geschrienen Texten darüber, dass Nazis und … na ihr wisst schon. Dazu hatten sie uns gleich zwei tolle Verkleidungen eingepackt, grüne Alufolienkleider mit pinkfarbenen Namensgürteln und am Anfang Alufolienengelsflügel. Diese wurden mit der Ansage abgelegt, dass sie in Wirklichkeit gar keine Engel, sondern Bitches seien – ein schöner Segue in den nächsten Song. Nach der obligatorischen Zugabepause, die in Wirklichkeit eher die Hälfte des Konzertes markierte, gab es noch eine pinkfarbene Ringerinnenverkleidung.
Ein Abend, der weniger Fragen als vielmehr stark beanspruchte Achillessehnen hinterlässt. Einige der wenigen, die offenblieben, sind jedoch: Warum sind Tauben antifaschistisch? Wie lange wird es diese Band noch geben? Warum schwängert Casper nicht? Und vor allem: Warum kann dieses Bremer Publikum nicht moshen?
Die Toten Crackhuren im Kofferraum prove the wholesomeness of punk.
The evening started with Liser from Cologne, who I just didn’t feel that much. She had good energy, and she’s a great rapper, but I guess I’m just not the target audience. But if you’re under 30, check her out!
Die Toten Crackhuren im Kofferraum were not exactly my favourite band before this evening, either. Not because they made bad music – I just, like the rest of Germany, just said goodbye to electro-punk after experiencing my first musical epiphanies thanks to Egotronic and Frittenbude and Saalschutz and all the rest of them. The anarchic humour of ‘Ich und mein Pony’ and the band name made me smile as I set off for other musical climes. Now Torsun is dead, Saalschutz have disbanded, and TCHIK is in Bremen.
And how they were here! The audience was a really wild mix, from old men with full beards to twentysomething friend groups to young queers, you could find everything here. Eighteen years of band history (with surprisingly few albums) has produced an amalgam of people as an audience who probably agree on little except that Nazis and sexism are shit, sex is wonderful, and the moment should never be left just as it is, but should be used to get off. Which is, in my humble opinion, perfectly sufficient for a concert.
The mistresses of the ceremony played hard electronic music with lyrics that were mostly shouted about Nazis and… well, you know. They had packed two great costumes for us: green aluminium foil dresses with pink name belts and, at the beginning, aluminium foil angel wings. These were discarded with the announcement that they were not really angels but bitches – a nice segue into the next song. After the obligatory encore break, which in reality marked more the half of the concert, there was still a pink female wrestler disguise.
An evening that leaves behind less questions than heavily strained Achilles tendons. Some of the few that remained open, however, are: Why are doves anti-fascist? How long will this band continue to exist? Why doesn’t Casper impregnate? And above all: Why can’t this Bremen audience mosh?