Kat Frankie und insbesondere ihr neues acapella Projekt B O D I E S waren mir ja vor dem Konzert gar kein Begriff, als mir das Konzert vorgeschlagen wurde habe ich mich mal in die EP reingehört und kam zum Schluss: Ja, das kann man sich anhören.

Kat Frankie und B O D I E S

Anhören und auch ansehen kann man sich dann Musik, in ihrer unnahbaren Verbindlichkeit gemacht für die mondäne mittelalte Frau am Puls der Zeit, und sich damit einreihend in die illustre Gesellschaft einer Feist oder einer Fiona Apple. Das Publikum war denn auch deutlich jünger und weiblicher als Glockenüblich, sogar einige an der Handschnittstelle verbundene Doppel-X-Chromosom-Trägerinnen sollen gesichtet worden sein. Die Glockengarderobe war auf jeden Fall ob dem sich knapp vor Konzertbeginn verschiebenden Mittelwert der Ankunftszeitglockenkurve heillos überfordert, was von Publikum und Personal mit einer Mischung aus aufgeregter Gereiztheit und amüsierter Gelassenheit quittiert wurde.

Das Konzert selber changierte zwischen hervorragend und in Ordnung, mir haben besonders die Stellen mit rythmischen Klatschen oder Stampfen zugesagt, wodurch sich wohl meine Acapella-Inkompatibilität beweist, sowie die Stellen, an denen die Stimmen unter voller Auslastung der Stimmbänder zu orchesterartigen Arangements übereinandergeschichtet wurden. Die eher stillen Stücke verloren in meiner Wahrnehmung etwas an Würze, wenn es neben der Stimme fast nichts mehr gab, auf das man sich konzentrieren konnte, und die Versuche zu Sozialkritik führten bei mir eher zu Enttäuschung als Musikgenuss.

Schön war außerdem der unterkühlte Witz der Ansagen, die Bekanntmachung mit dem uraustralischen Brauch des hochsommerhitzebekämpfenden Venitlatorengesangs (hört sich einfach leicht abgehackt an - man musste wohl dabei sein) sowie die Lichtreflexionen an der Glockendecke der zwischenzeitlich eingesatzen Plastikbodenbedeckung.

Am Ende gab es noch Standing Ovations, welche sich mit den zwei Zugaben zu einem Heilige-Messe-würdigem Oszillieren zwischen Stehen und Sitzen hochschaukelte.

I hadn’t heard of Kat Frankie and especially her new a cappella project B O D I E S before the concert. When the concert was suggested to me, I had a quick listen to the EP and decided that yes, it was worth checking out.

Kat Frankie and B O D I E S

What is checked out is music that is made for the sophisticated middle-aged woman with her finger on the pulse of time, and thus joins the illustrious company of Feist or Fiona Apple. The audience was also significantly younger and more female than usual at the Glocke, and some double X chromosome carriers connected at the hand interface were even spotted. The Glocke wardrobe was in any case hopelessly overwhelmed by the shift in the mean arrival time bell curve just before the concert began, which was met by the audience and staff with a mixture of excited irritation and amused composure.

The concert itself alternated between excellent and okay. I particularly liked the parts with rhythmic clapping or stomping, which probably proves my a cappella incompatibility, as well as the parts where the voices were layered on top of each other in orchestral arrangements, using the full range of the vocal cords. In my perception, the quieter pieces lost some of their spice when there was almost nothing but the voice to focus on, and the attempts at social criticism led to disappointment rather than enjoyment of the music for me.

The cool wit of the announcements was also nice, as was the introduction to the ancient Australian custom of fan singing to combat the heat at midsummer (it just sounds slightly jerky – you probably had to be there) and the light reflections on the Glocke ceiling from the plastic floor covering that had been put in place for a while.

At the end there were standing ovations, which, with the two encores, swelled to an oscillation between standing up and sitting down worthy of a holy mass.